Wenn die Achtsamkeit etwas Schönes berührt, offenbart sie dessen Schönheit. Wenn sie etwas Schmerzvolles berührt, wandelt sie es um und heilt es.
Thich Nhat Hanh
Achtsamkeit
Achtsam ist ein Mensch, wenn er mit all seinen Sinnen oder mit einigen Sinnen in der Gegenwart verweilt. Zu den Sinnen gehören das Sehen, das Hören, das Schmecken, das Riechen, das Tasten und das Fühlen.
Beim Fühlen sind wir sehr stark mit unserem Inneren, also mit unserem Körper im gegenwärtigen Moment verbunden. Wenn wir diese Konzentration aufbringen können, unseren Geist im gegenwärtigen Moment zu halten, geschieht es immer wieder, dass wir von unseren Gedanken aus dem gegenwärtigen Moment herausgeholt werden. Die Gedanken lenken uns immer wieder ab. Die Kunst besteht darin, diese Ablenkung zu bemerken, eventuell die Gedanken zu etikettieren und uns diese Gedanken bewusst zu machen, um uns wieder dem gegenwärtigen Moment zu widmen.
Diese Fähigkeit der Achtsamkeit muss eingeübt werden; wir können sie nur erlernen, indem wir immer wieder mit unseren Sinnen im gegenwärtigen Moment verweilen und uns nicht von unseren Gedanken davontragen lassen.
Achtsamkeit durch Meditation
Wenn wir noch keine Erfahrung mit der Achtsamkeitspraxis gesammelt haben, uns aber gerne mit der Natur verbinden, dann ist die Achtsamkeitspraxis ein guter Schlüssel, um die Natur in einer intensiven Art kennenzulernen.
Wir alle sind ein Teil der Natur! Doch durch unsere westlich – industrielle Lebensweise entfernen wir uns immer weiter von der Natur, dem Leben.
Das ist für uns als Menschheit ein Problem! Denn was wir nicht kennen und als selbstverständliches Beiwerk betrachten, das nehmen wir nicht wahr und wichtig, sehen keine Veranlassung, es in Schutz zu nehmen.
Doch das Leben auf diesem Planeten funktioniert nur, wenn wir dem Leben Respekt zollen!
Der Respekt für andere Lebewesen ist uns schon lange abhandengekommen. Tiefe innere Verbundenheit mit dem Leben bewirkt, dass wir mit allem Lebenden Mitgefühl entwickeln können und daraus unsere Handlungen im Alltag ableiten.
Die Meditationspraxis hilft dabei, die Fähigkeit der Achtsamkeit auszubilden. Mit der Mediationspraxis können wir uns, möglichst täglich, eine Zeit des Übens nehmen, um durch die Praxis Achtsamkeit zu entwickeln, zu einer festen Zeit, in einem bestimmten Raum, auch draußen in der Natur, ungestört auf einem Meditationskissen, Hocker oder Stuhl.
Wir setzen uns ganz bequem hin, richten unseren Rücken gerade, aber entspannt aus und fühlen erst einmal in uns hinein-. nehmen also Kontakt mit uns selbst auf; fragen uns wie geht es mir jetzt gerade; spüren vielleicht noch eine Anspannung oder eine Müdigkeit oder eine wohlige Wärme und versuchen diese Gefühle einfach zu erleben. Wir nehmen Kontakt zu unserem Fühlbewusstsein auf. Dann lassen wir diese Sinneswahrnehmungen wieder ganz bewusstlos und wenden uns unserem Atem zu- spüren, wie der Atem unseren Brustkorb ganz von selbst hebt und senkt, beobachten nur das Heben und Senken des Brustkorbs, sind ganz mit der Aufmerksamkeit beim Atmen. Gerade in der Anfangszeit geschieht es häufig, dass wir von unseren Gedanken wieder und wieder abgelenkt werden; wir entdecken es und kehren mit unserer Aufmerksamkeit zum Heben und Senken des Brustkorbs zurück, dann lassen wir das Meditationsobjekt wieder ganz bewusst los und nehmen Kontakt zu unsere Nase auf, wie dort der Atem kühl einströmt und wärmer wieder ausströmt, bleiben ganz bei dieser Wahrnehmung. Als weitere Übung nehmen wir den Atem im Rachenraum wahr und spüren, hier eine gewisse Kühle, konzentrieren uns immer wieder auf das Meditationsobjekt.
In der Anfangszeit reicht es aus, 10 Minuten täglich zu sitzen. Das können wir im Laufe der Zeit auf eine halbe Stunde oder länger ausweiten.
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